"Viel zu wenig – viel zu viel"
"Bemerkenswert ist, daß der Siegeszug der kalorienreichen und vitaminarmen Fast-Food-Nahrung offenbar mühelos (auch) gesellschaftliche Schönheitsideale überwindet. Schlankheit etwa ist in der Dimension der US-amerikanischen Fernseh- und Werbewelt ein so dominierender Wert, daß, nach gängiger Schätzung von US-Soziologen und -Politologen, kein dicker Mann mehr Präsident werden kann. Angesichts dessen überrascht den USA-Besucher zunächst die außerordentlich große Menge dicker und sehr dicker Menschen, gerade auch junger, die einem begegnen. Die Nicht-Übereinstimmung mit dem herrschenden Schönheitsideal führt bei nicht wenigen Dicken zu erheblichen Frustrationen und Leiden, was wiederum ganze Industriebranchen in Gang setzt und hält ("Schönheitsfarmen", die verschiedene Abmagerungstechniken anbieten, Pharmafirmen, usw.). Da die Orientierung am Schönheitsideal fast stets weiterhin mit der an der eingeübten Ernährungsrealität koexistiert, entsteht ein sozio-ökonomisches "Perpetuum mobile". – Auch auf dieser Ebene sozialen Verhaltens werden Frustrationen und Resignationen stets aufs neue produziert und reproduziert. (Und nicht selten mag so auch Aggression hervorgerufen werden, – vorzugsweise gegen die eigene Person, die nicht mit dem Ich-Ideal zur Deckung zu bringen ist.)" Installation: Diashow, Gipsabformung, Wachsausguss, Lebensgröße |